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KinderUni in der KI.Fabrik
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Tim Schreiter ist sofort dabei, als er gefragt wird, ob er Kindergruppen durch die KI.Fabrik führen will. Der Doktorand aus dem Lehrstuhl für Perzeption von intelligenten Systemen an der Technischen Universität München (TUM) bricht gerne komplizierte Dinge auf einen einfacheren Nenner herunter. Kein Wunder, wenn Kinder nicht einschätzen können, wie lange es dauert, bis ein Roboterarm es tatsächlich schafft, einen Schlüssel in ein Schloss zu stecken. Und wenn es erstmal wie ein Wunder erscheint, dass Roboter über große Distanzen hinweg präzise und nahezu ohne Zeitverzögerung bewegt werden können. Schreiter hat die Antworten parat.
KinderUni: Mehr als 60 Roboterarme treffen auf über 60 Kinder
In der KI.Fabrik sind mehr als 60 Roboterarme untergebracht. Hier entwickeln Forschende des Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) genannten Robotik-Instituts der Technischen Universität München (TUM) Roboter, die über Entfernung (per Teleoperation) miteinander zusammenarbeiten können. Sie programmieren kleine Fahrzeuge, die Gegenstände in ein Lager bringen können, die Menschen erkennen und bald sogar mit Menschen reden können. Die Entwicklung jedenfalls geht mit großen Schritten voran.
Zwei Robotikprojekte haben sich die KI.Fabrik-Forschenden für den KinderUni-Tag herausgesucht:
1. Teleoperation: Zwei Roboterarme stehen, nur durch einen Vorhang voneinander getrennt, ein paar Meter voneinander entfernt. Wie durch Geisterhand bewegt sich der Arm hinter dem Vorhang genau so, wie der andere Arm. Er hebt und senkt sich, greift Gegenstände und lässt sie genauso wieder los, wie sein Ebenbild auf der anderen Seite. Schnelle Funkverbindungen und schnelle Netze sind die Voraussetzung dafür, dass der Arm gegenüber sich ohne merkliche Verzögerung bewegen kann.
2. Autonomes Fahren im Lager: Dann ist da der menschenähnliche Roboter Nao, dessen Augen vor Aufregung rot werden, wenn er Menschen sieht. Zudem kann er auch sprechen, und grundsätzlich auch Kommandos geben. Doch für die Kinderuni reicht es, dass er auf einem fahrbaren Roboter hockt, der selbständig den richtigen Weg findet. Er registriert die Besucher und ist der Steuermann des Wagens, der gezielt einzelne Gegenstände aus dem Lager holt. Dass er das kann, hat auch mit einem besonderen Auge auf dem Dach des Wagens zu tun, einem so genannten LiDAR. Dieser Sensor schickt dauernd Laserstrahlen in die Umgebung und erkennt, wenn er Menschen oder ganz bestimmte Gegenstände vor sich hat. Dass er hier eins vom anderen unterscheiden kann, hat damit zu tun, dass er ständig dazu lernt, quasi wie ein Kind.
Deshalb passen Robotik und KinderUni auch so gut zusammen. Teilnehmen können Kinder zwischen 7 und 12 Jahren. Fachhochschulen und Universitäten bieten Vorlesungen und Veranstaltungen an. Die Lehrer sind meistens Forschende, die über ihre täglichen Herausforderungen berichten. Mehr Informationen gibt es hier: https://www.kinderuni-muenchen.de/.
Text: Andreas Schmitz
Bilder: Astrid Eckert / TUM
